Autor: Marc Schmidhauser
Der Nachschub des Manitou
Was im Sommer mit der ersten «Manitou»-Übung begann, endet nun mit dem vierten Wiederholungskurs der Reihe. Zeit, einen genaueren Blick auf die Stabskompanie zu werfen. Sie koordiniert Logistik, Material und vieles mehr.
Bereits um 06:00 Uhr gibt es Bewegung beim Hauptstandort der Zivilschutzorganisation (ZSO) Aargau Ost in Wohlen. Auf dem grossen Parkplatz an der Wilstrasse bereitet Materialwart Silvio Kyburz die Fahrzeuge für den heutigen Tag vor. Wie bereits in den Tagen zuvor. Eine Woche lang steht ein Zug der Zivilschutzorganisation Aargau Ost im Rahmen eines «Manitou»-Wiederholungskurses (WK) im Einsatz. Zum vierten und letzten Mal in diesem Jahr.
«Manitou», auf die indigene amerikanische Sprache zurückzuführen, bedeutet so viel wie «die grosse Kraft». Vier solcher Kraftakte hat sich die Zivilschutzorganisation Aargau Ost dieses Jahr vorgenommen. Einsatzort der letzten Etappe ist das Naherholungsgebiet neben dem Alterszentrum Obere Mühle in Villmergen. Genauer: der Sinnespark. Die Aussenanlage soll ein Begegnungsraum für Jung und Alt werden. Schon bei der ersten «Manitou»-Übung war der Zivilschutz dort mit einem Teil der Mannschaft im Einsatz. Jetzt folgt Unterstützung bei den Abschlussarbeiten.
Material für alle Zwecke
Doch zurück zu Silvio Kyburz. In Villmergen werden nebst Notstromaggregaten, Motorkettensägen, Arbeitshandschuhen, Pickeln und Schaufeln heute auch Rebscheren benötigt. „Wir haben nicht nur Material fürs Grobe“, sagt Kyburz mit einem Augenzwinkern und legt die kleinen Arbeitsgeräte bereit. Tatsächlich wirken die Rebscheren etwas unscheinbar im Materiallager, das nebst motorisierten- und elektrischen Tauchpumpen auch schwereres Geschütz zu bieten hat. „Alles top in Schuss und jederzeit einsatzbereit“, versichert Kyburz. Ein Blick umher lässt keinerlei Zweifel daran aufkommen.
„Solche Einsätze sind für uns ideal, da wir unser eigenes Einsatzmaterial einsetzen können. Zudem können wir unsere Zivilschutzangehörigen damit an den Gerätschaften aus- und weiterbilden. Sei es bei der Inbetriebnahme eines Notstromaggregats oder auch mit dem sichereren und korrekten Umgang mit einer Motorkettensäge“, so Kyburz.
Der Materialwart und mit ihm das gesamte Material sind wichtige Puzzlestücke innerhalb der Zivilschutzorganisation. Erst richtig eingesetzt, ergibt sich ein gutes Gesamtbild. Dafür zuständig ist Jochen Külling, Kompaniekommandant der Stabskompanie. Doch fragen wir ihn selber, was es damit genau auf sich hat:
Jochen Külling, was unterscheidet Ihre Stabskompanie von den anderen Kompanien der ZSO Aargau Ost?
Die Stabskompanie ist der Dienstleister, der die anderen Kompanien bei ihren Einsätzen unterstützt. Bei mir ist die Infrastruktur und Logistik angesiedelt. Dazu gehören also Anlagen, Kommandoposten und Schutzräume genauso wie Versorgung/Küche, Transport und Material. Früher hatte diese Aufgaben jeder Kommandant selber ausgeübt. Nun wurde dies zusammengelegt.
Das ist neu, oder?
Mit dem letztjährigen Zusammenschluss der vier bisherigen Zivilschutzorganisationen zur ZSO Aargau Ost gab es diese Neueinteilung der Kompanien. Das Beispiel Materialwart zeigt gut auf, dass dies Sinn macht: Mit der neuen Organisation haben wir eine Stelle, die alles Material unter sich hat. Auch die übrigen Kompaniekommandanten werden dadurch entlastet.
Die Kompaniekommandanten kommen auf Sie zu, wenn sie etwas brauchen?
Genau, und ich berate sie auch gerne. Wir besprechen die Einsätze zusammen. Anschliessend kümmere ich mich um Infrastruktur und Logistik. Den anderen Kompanien bleibt dann mehr Zeit, sich auf den eigentlichen Einsatz zu konzentrieren.
Was ist für Sie besonders wichtig?
Kommunikation ist der Schlüssel. Es gilt, uns gegenseitig bestmöglich zu unterstützen. Wir haben ein gutes Miteinander im Kader, das schätze ich ungemein.
Was war an der «Manitou»-Übung speziell?
Auch wenn der vierte «Manitou»-WK auf einen Standort konzentriert war, so gab es dort auch sechs verschiedene Baustellen, jeweils mit unterschiedlichen Materialanforderungen. Diesmal war zum Beispiel auch ein Kiestransport gefragt. Gleichzeitig war unsere IT-Abteilung am Hauptstandort in Wohlen im Einsatz, für welche unter anderem die Verpflegung organisiert werden musste. Und natürlich bleiben verschiedenste Corona-Massnahmen Teil des (WK-)Alltags. Dies gilt es auch zu berücksichtigen beziehungsweise die Planung laufend auf diesbezügliche Änderungen anzupassen.
Welche Wünsche haben Sie für Ihre Stabskompanie?
Weiterhin eine schlagkräftige Truppe stellen zu können. Wir haben und benötigen viele Spezialisten in ihren jeweiligen Fachbereichen. Ich möchte neue Kräfte motivieren, sich zu engagieren. Nur schon, um die Abgänge ersetzten zu können, die mit der reduzierten Schutzdienstpflicht von 14 Jahren auf uns zukommen. Zum Fahrzeugpark gehört auch noch eine Feldküche aus den 1940er Jahren. Leider beherrschen nur noch wenige deren Einsatz. Zwei Kessel mit Holzfeuerung, das trifft man heutzutage selten an. Mit einem Ersatz wäre eine mobile Verpflegung der Zivilschützer – ob bei WK’s oder Ernstfalleinsätzen – einfacher möglich. Mein Ziel ist, der Zivilschutzorganisation stets eine hohe Dienstleistungsqualität zu bieten.
«Manitou»-Einsatz erfolgreich
Mittlerweile ist es 07:00 Uhr. Die Zivilschützer der aufgebotenen Kompanie rücken pünktlich zu ihrem Wiederholungskurs ein. Für ihren Tag ist Dank der Stabskompanie alles bereit. Nach kurzem Appell durch Einsatzleiter und Kommandant-Stellvertreter Ivan Pranic verteilt sich der Zug auf die Fahrzeuge und macht sich auf den Weg nach Villmergen.
Unterdessen spricht sich Küchenchef Thomas Egloff in Wohlen kurz mit Jochen Külling ab, bevor auch er sich auf den Weg macht. Sein Ziel: die Zivilschutzanlage Bündten in Villmergen. Der Auftrag: die Verpflegung der Zivilschützer vorzubereiten. Der «Manitou»-Einsatz erfordert Kraft von allen. Gut, können sich alle auf die Stabskompanie von Jochen Külling verlassen. Von A wie Akkuschrauber bis Z wie Znüni – für den Nachschub des Manitou ist stets gesorgt.
„Katastrophen und Notlagen sind für die Öffentlichkeit ein Thema, wenn sie sich ereignen. Für uns sind sie jedoch ein Thema, bevor sie sich ereignen!“
Der Schub des Manitou
Nicht nur in der Zivilgesellschaft, sondern auch im Zivilschutz hält langsam, aber sicher wieder die Normalität Einzug. Von Brückensanierungen bis Bienenhotels – die Zivilschutzorganisation Aargau Ost realisiert dieser Tage so einiges.
Sie sind rar, die Momente, in denen Marc Schmidhauser eine Frage erstmal unbeantwortet lässt. Der Kommandant und Major der Zivilschutzorganisation Aargau Ost tippt mit dem Zeigfinger an seine Stirn und sagt: «Wann war das schon wieder?» Die Frage, wann der Zivilschutz seinen letzten grossen Wiederholungskurs (WK) durchführen konnte, beschäftigt. «Muss im Herbst 2019 gewesen sein», so Schmidhauser nach kurzer Reflexion. Seither beschäftigte die Zivilschutzorganisation schliesslich nur eines: das Coronavirus. Nach diversen Aufträgen zur Pandemiebewältigung hält auch bei ihr langsam, aber sicher wieder der Alltag Einzug. «Das ist unser erster grosser Wiederholungskurs», sagt Schmidhauser stolz. Und schiebt nach: «Es ist auch der erste Wiederholungskurs seit der Fusion, in dem nun alle Regionen eingebunden sind.»
«Manitou» heisst diese Grossprojekt-Premiere. Der Begriff ist auf die in Nordamerika beheimatete Sprachfamilie der indigenen amerikanischen Sprachen zurückzuführen und bedeutet so viel wie «die grosse Kraft». Ein Begriff, der passt. Zumal in den insgesamt vier WK-Wochen viel Kraft aufgewendet wird, um in der Region etwas zu bewegen. Insgesamt 120 Zivilschützer beteiligen sich an den diversen Innstandstellungsaufträgen. Die Aufgaben stammen von den 26 Verbandsgemeinden, welche im Vorfeld ihre Bedürfnisse kundtun konnten. Ob Komplettersatz von Brücken, den Bau von Feuerstellen oder Unterhaltsarbeiten an Wanderwegen – der Dienstleistungskatalog für die Gemeinden ist bemerkenswert. «Unser Bezug zu dieser WK-Bezeichnung leitet sich allerdings von der universell einsetzbaren Baumaschine ab. Aber die indigene Bezeichnung gefällt mir umso mehr, da auch wir manchmal mit dem «weissen Mann in der grossen Stadt» kämpfen müssen», schmunzelt der Kommandant.
Obwohl auch im Zivilschutz wieder der Alltag einkehrt, lässt er die Corona-Schutzmassnahmen nicht ausser Acht. «Wir haben die Zivilschützer in viele kleine Gruppen eingeteilt», erklärt Schmidhauser. Unterschiedliche Einrückzeiten und Einrückorte sowie kompromisslose Schutzkonzepte stellen Gesundheit und Betrieb sicher.
«Kreation für die gesamte Bevölkerung»
Koordiniert wird die «Manitou»-Übung aus dem Kommandoposten «Bünzmatt» in Wohlen. Stefan Schärers Blick schweift durch den Raum. Der stellvertretende Kompaniekommandant mustert die Plakate mit der Aufschrift «Fahraufträge» und sagt dann zufrieden: «Hier dokumentieren wir sämtliche Aufträge, führen Protokoll und wissen stets, wer was wo macht.» Insgesamt elf Fahrer stehen ihm zur Verfügung. Sie fahren die Zivilschützer zu den Baustellen und transportieren haufenweise Material. An diesem Donnerstag ist es ruhig. «Läuft alles nach Plan», sagt er und lächelt.
Ein paar Kilometer weiter steht Patrick Meyer auf einem grossen Kiesplatz in der prallen Sonne und sagt: «Hier kreieren wir etwas für die gesamte Bevölkerung.» Neben dem Alterszentrum in Villmergen entsteht ein Naherholungsgebiet, bei dessen Bau der Zivilschutz mitwirkt. Als Sinnespark wird die Parklandschaft bezeichnet. Eine
Parklandschaft, die sowohl Erholung als auch Entspannung und Anregung ermöglichen will. «Wir sind hier etwa am Bau von Feuerstellen oder eines Stegs beteiligt», sagt Meyer, der den Auftrag im Sinnespark verantwortet. Bei der Baustellenbesichtigung sticht ein Zivilschützer ins Auge, der mit einer Motorsäge an einem dicken Holzstamm werkelt. «Das soll ein Insektenhotel werden», sagt er stolz.
«Wie ein Ikea-Schrank»
Stolz sind auch jene Zivilschützer, die dieser Tage am Reussufer in Stetten arbeiten. «Wir haben hier eine alte Holzbrücke zurück- und eine neue Brücke aufgebaut», erklärt Pionieroffizier Yves Thurnbichler. Die Brücke bildet das Verbindungsstück eines viel begangenen Wanderweges. Damit die Wandernden nicht stranden, richteten die Zivilschützer vor Beginn der Arbeiten eine Notbrücke mit Drahtseilen und Europaletten ein. «Rund 120 verschiedene Holzstücke haben wir hier montiert», erzählt Thurnbichler. Die einzelnen Bestandteile der Brücke wurden von einem Zivilschutzangehörigen der beruflich als Zimmermann arbeitet vorproduziert und beschriftet. Die Zivilschützer hatten sich danach nur noch an die Bauanleitung zu halten. «War fast so wie beim Aufbau eines Ikea-Schranks» sagt ein Zivilschützer und grinst. Es ist der Tag, an dem die Brücke eröffnet wird. Es dauert keine halbe Stunde, ehe zwei Rentner die Brücke passieren. Ein kleiner Hüpfer. Testgriffe am Geländer. Alles hält. «Habt ihr tipptopp gemacht», lobt der Wanderer.
Wenige Kilometer flussaufwärts stehen Zivilschützer in Sulz ebenfalls vor einer neuen Brücke. «Diese Brücke werde ich wohl auch privat nutzen, deshalb ist es cool, hier mitgewirkt zu haben», sagt ein Zivilschützer.
Von Brückensanierungen bis Bienenhotels – die Zivilschutzorganisation Aargau Ost realisiert dieser Tage so einiges. Der Schub der Mission «Manitou» ist spürbar.
Bundesrat Berset besucht mobiles Impfteam der ZSO Aargau Ost
Die Zivilschutzorganisation Aargau Ost unterstützt den Kanton Aargau bei der Bewältigung der Pandemie massgeblich. Während Zivilschützer mit dem mobilen Impfteam in Aarau tätig sind, erhalten sie hohen Besuch.
An diesem Donnerstagmorgen lächelt die Sonne, als am Bahnhof ein Mann mit Hut aus dem Schnellzug aussteigt. Seine Entourage folgt ihm sogleich. Denn der Mann mit Hut ist nicht irgendwer. Es ist Alain Berset, Bundesrat, und als Gesundheitsminister federführend bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie. An diesem Morgen besucht der Bundesrat zusammen mit Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit, ein mobiles Impfteam im Seniorenzentrum «Auf Walthersburg» in Aarau.
Als der hohe Besuch eintrifft, herrscht im Innern bereits reges Treiben. Zivilschützer der Zivilschutzorganisation Aargau Ost bilden zusammen mit medizinischem Fachpersonal das mobile Impfteam, das gerade die ersten Impfungen vornimmt. «Heute ist ein besonderer Tag», sagt Karin Frey, die Geschäftsführerin des Seniorenzentrums. Einerseits, weil ein Grossteil der Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Personal geimpft werden. Anderseits, weil sich eine illustre Delegation angemeldet hat. Neben Berset und Lévy macht sich auch der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati ein Bild vor Ort.
Während die Zivilschützer und das medizinische Fachpersonal unbeirrt ihrem Auftrag nachkommen, tauschen sich Berset, Lévy und Gallati mit den Menschen im Seniorenzentrum aus. Berset spricht mit Bewohnerinnen und Bewohnern, fühlt den Puls des Volkes. Lévy erkundigt sich nach dem Ablauf bezüglich Impftransport und Verabreichung. Gallati unterstreicht derweil die Relevanz des Zivilschutzes: «Wir konnten die Zivilschützer in der Pandemie sinnvoll einsetzen. Sie halfen aktiv bei der Umsetzung von Schutz- und Hygienemassnahmen. Die Erfahrungen waren sehr gut.»
Über 1000 Zivilschützer standen im Aargau seit Anfang Jahr im Einsatz. Ende Februar endet das Mandat für die mobilen Impfteams. Der Kanton übernimmt. «Aber», ergänzt Gallati, «wir wollen die Zivilschützer wieder einsetzen, wenn wir auf Hilfe angewiesen sind.» Nach 30 Minuten müssen Berset und Co. weiter. Der nächste Termin steht an. Und drinnen im Seniorenzentrum, da wird weitergeimpft (bes).
BR Berset im Austausch mit dem Zivilschutz AGO (v. l. n. r. Sascha Müller (Einsatzleiter), Marc Schmidhauser (Kommandant), Benjamin Schweizer (Infodienst)
Gemeinsam gegen den Schnee
Die heftigen Schneefälle von Donnerstag auf Freitag, 14./15. Januar 2021 haben dazu geführt, dass im ganzen Kanton Aargau gegen 60 Verbindungsstrassen gesperrt werden mussten.
Bis Freitagnachmittag war Bremgarten nur noch über die Nord/Nordwest-Achse erreichbar respektive passierbar. Alle anderen Verbindungswege z.B. nach Wohlen waren gesperrt. Die schneebedeckten Strassen waren gar nicht das eigentliche Problem. Umgeknickte Bäume oder Bäume welche demnächst umzustürzen drohten, waren die Gründe für die Vollsperrungen!
Sorgen machte dabei nicht die effektive Schneesituation, sondern die Tatsache, dass viele Automobilisten die Absperrungen der Feuerwehr einfach ignorierten. Die unmissverständlichen Absperrungen wurden auf halsbrecherischer Art und Weise bewusst als Geisterfahrer via Gegenverkehr umfahren oder noch dreister; die Scherengitter mit allgemeinem Fahrverbot wurden schlichtweg zur Seite geräumt, um die gesperrte Strasse zu passieren. Damit haben sich diese gedankenlosen Fahrzeuglenker/-innen in unmittelbare grosse Gefahr begeben.
Werden die Strassensperren von uneinsichtigen Autofahrern bewusst weggeräumt, hat dies fatale Folgen für die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer. Zu diesem Zeitpunkt war die Lageentwicklung ungewiss. Feuerwehr und Polizei hatten sonst schon alle Hände voll zu tun. Braucht es personelle Unterstützung all die Strassensperren in unserem Einsatzgebiet personell zu besetzen, wie lange dauern die Sperren an? Wird der Zivilschutz zur Bewältigung dieser ausserordentlichen Situation benötigt?
Das Regionale Führungsorgan Aargau Ost (RFO AGO) wurde zur Mittagszeit aufgeboten und fand sich in den Räumlichkeiten der Regionalpolizei Bremgarten ein. Schnell war klar, dass ein gemeinsamer und zentraler Informationsaustausch von entscheidender Bedeutung war. Sämtliche Informationen und Anweisungen konnten so über eine zentrale Stelle verarbeitet werden. Die Situation musste ständig aktualisiert und angepasst werden. Unter Mithilfe von Revierforstämtern, Strasseninspektorat und weiterführenden Schnittstellen durch den Kantonalen Führungsstab (KFS) konnten wichtige Entscheidungsträger herbeigezogen werden. Es zeigte sich einmal mehr, wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen in einer solchen sich stets verändertem Lagesituation sein kann und wie gut es in der Praxis auch funktioniert hat.
Dank den stetigen neuen Lagebeurteilungen zeichnete sich ab, dass rechtzeitig auf den Feierabendverkehr einzelne Verbindungsstrassen geöffnet werden konnten. Die Lage entspannte sich langsam und schrittweise. Beim Schlussrapport um 17.00 Uhr war absehbar, dass ein Einsatz der ZSO AGO nicht benötigt wird. Längerfristige Sperrungen wurden zudem mit massiven Bauabschrankungen gesichert, welche eine personelle Bewachung nicht mehr nötig machten.
Diese Lageentwicklung hat einmal mehr gezeigt, wie sich das Zusammenspiel der einzelnen Partner im Bevölkerungsschutz bewährt hat.
Herzlichen Dank an alle Kolleginnen und Kollegen, die mitgeholfen haben, diese aussergewöhnliche Situation gemeinsam abzuarbeiten.
Major Marc Schmidhauser
Kommandant ZSO Aargau Ost
Persönliche Anmerkung:
Naturgewalten bestimmen unser Leben. Diese wird es auch in Zukunft immer wieder geben. Sehr erschreckend finde ich aber die Tatsache, wie sich viele Automobilisten mit ihren unüberlegten Handlungen verhalten haben. Anweisungen von Behörden wurden schlichtweg ignoriert, gesperrte Strassen bewusst trotzdem befahren, Angehörige der Feuerwehr im Verkehrsdienst übelst beschimpft! Mit ihrem rücksichtslosen Verhalten haben sie nicht nur ihr persönliches Leben, sondern das vieler anderer Menschen gefährdet. Ein Trend der vielerorts in ähnlicher Art und Weise beobachtet werden kann. Ganz nach dem Motto: ich weiss es sowieso besser und mach was ich will!!!!!!