„Die Politik erachtet uns als vollends vertrauenswürdigen Partner“

Seit bald einem Jahr ist Sandro Magistretti der Bataillonskommandant der ZSO Aargau Ost. Im Gespräch zieht er Bilanz, sagt, was ihn im ersten Jahr stolz gemacht hat und mit welchen Gefühlen er ins Jahr 2024 startet. 

Sandro Magistretti, die ZSO Aargau Ost hat mit dir einen besonders energetischen Bataillonskommandanten erhalten. Woher rührt deine Vitalität? 
Wenn eine Sache mein Interesse weckt, dann hat es bei mir noch nie an Energie und Schwung gemangelt. Und die ZSO Aargau Ost hat mein Interesse geweckt. Energie gibt es mir auch, wenn ich Menschen sehe, die autonom ihre Herausforderungen zu lösen versuchen und ich so Zeit gewinne, neue Ideen entwickeln und mich für neue Projekte innerhalb der Organisation inspirieren lassen zu können. 

Bald jährt sich dein Amtsantritt zum ersten Mal. Auf welche Dinge, die du und dein Team bewegt haben, bist du am meisten stolz?
Dass wir ganz viele Dinge, die nicht geregelt waren, jetzt geregelt und zuweilen gar politisch legitimiert haben. Aufgrund dessen geniesst unser Handeln eine noch grössere politische Legitimation. Nach einem Jahr kann ich sagen: Ja, dieses Vertrauen ist vorhanden und hat sich in allen Bereichen gestärkt. Weiter behaupte ich, dass die kompanieübergreifende Zusammenarbeit mittlerweile besser funktioniert. Wir konnten vereinzelt vorhandene Gräben zuschütten und leben auch im Führungsgremium diese Einigkeit vor. 

Das klingt nach konstruktivem Wandel mit diversen Aufwertungen. 
Das kann man so nennen, ja. Ich gebe gerne anhand des Infodienstes (dem die Fragesteller angehören, Anm. d. Red.) ein Aufwertungs-Beispiel: Der Infodienst war bislang im Organigramm irgendwo in der Kompanie 2 angesiedelt. Nun ist der Infodienst direkt dem Bataillonsstab angegliedert, was einer ganz anderen Gewichtung entspricht. Wir versuchen alle mitzunehmen und sie entsprechend ihrer Stärken einzusetzen. Jedes Handeln obliegt dabei dem Grundsatz, dass eine Veränderung letztlich die Qualität des Einsatzes im Ernstfall verbessern soll. 

Zähle uns doch mal ein paar persönliche Highlights deines letzten Jahres in Wohlen auf. 
Dazu gehört sicher die Erkenntnis, dass unser Milizkader sackstark ist. Immer wieder beobachte ich, wie es eigenständig sehr verantwortungsvolles Handeln an den Tag legen. Das gab mir ein gutes Gefühl. Schön war auch die Tatsache, dass unser Budgetvorschlag akzeptiert wurde, wir also ein neues Einsatzfahrzeug anschaffen können und in die KP-Infrastruktur investieren können. Ein Highlight war sicher auch, dass ich zuweilen eines Besseren belehrt wurde. Ein Beispiel: Zu Beginn glaubte ich, dass die Einsätze zugunsten der Gemeinschaft bei den angehörigen des Zivilschutzes nicht so beliebt sind. Aufgrund der rundum positiven Rückmeldung musste ich meine Meinung revidieren. Meine Leute kommen gerne zu diesen Einsätzen und schätzen das wohlwollende Feedback aus den Gemeinden. Dementsprechend werden wir auch 2024 wieder zahlreiche Einsätze zugunsten der Gemeinschaft leisten. 

Mit welchen Gefühlen gehst du nun in dein zweites Amtsjahr? 
Allgemein mit einem guten Gefühl. Aber wir haben weiterhin Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Wir wollen etwa die Ausbildungsqualität verbessern, wollen unsere Schwierigkeiten im Controlling beheben. Wir wollen die Umsetzungen im Bereich der Führungsstruktur noch konsequenter angehen und weitere Neuerungen sauber integrieren. Mit dem Zusammenschweissen des Teams haben wir eine gute Grundlage für dieses Jahr geschaffen. Insgesamt ist es mir ein Anliegen zu sagen, dass wir in vielen Bereichen einen grossen Schritt gemacht haben. 

Zum Schluss: Auf was freust du dich am meisten in diesem Jahr? 
Ganz klar auf die Kaderausbildung, im Rahmen derer wir eine grosse Stabsübung umsetzen werden. Materiell freue ich mich sehr auf das neue Einsatzfahrzeug (lacht).