Schutzmasken per Drive-in

Die Zivilschutzorganisation Aargau Ost händigt während vier Tagen Schutzmasken an Gewerbetreibende aus. Der Andrang an der Abgabestelle in Wohlen ist vor allem zu Beginn ansprechend.

Die Nachricht kommt am Mittwochabend. Auftrag: Schutzmasken-Abgabe an Gewerbetreibende. Absender: der Kanton. Schon 36 Stunden später sollen Zivilschützer die ersten Masken aushändigen. Die Zeit drängt. 200’000 Schutzmasken stellt der Kanton Aargau unentgeltlich zur Verfügung. Dies nachdem der Bundesrat Mitte Monat bekanntgegeben hat, dass ausgewählte Betriebe am 27. April wieder öffnen dürfen.

In Wohlen soll einer der vier Abgabestandorte entstehen, koordiniert von der Zivilschutzorganisation Aargau Ost. Donnerstag ist Planungstag.  Zivilschützer, die in der fordernden Covid-19-Zeit helfen wollen, sind schnell gefunden. Und so stehen am Freitagmorgen um sieben Uhr zig Zivilschützer in der Einstellhalle am Hauptstandort in Wohlen und lauschen den Direktiven des Einsatzleiters. Auf dem benachbarten Schulungsgelände der Fahrschule DRIVESWISS wird ein Drive-in eingerichtet, wo die Gewerbetreibenden erst erfasst und danach mit Schutzmasken eingedeckt werden. Zwölf Stück werden pro Mitarbeiter abgegeben. Soll für gut zwei Arbeitswochen reichen.

«Wo gibt’s denn hier Masken?»

Plötzlich hält ein Fahrzeug vor der Halle. «Wo gibt’s denn hier Masken?», will eine ältere Dame mit Sonnenbrille wissen. Sie ist extra eine halbe Stunde vor dem offiziellen Start gekommen, weil sie einen Andrang befürchtet. Ihre Befürchtung bestätigt sich. Noch bevor die Zivilschützer den Drive-in fertig eingerichtet haben, entsteht eine Blechlawine. Es grassiert die Angst, dass die Masken schnell vergriffen sein könnten. Die Angst ist unbegründet.

Kurz nach acht Uhr begrüssen die Zivilschützer die ersten Gewerbetreibenden zur Registrierung. Die Firmennamen sowie die Mitarbeiterzahlen werden mit einer Kontrollliste des Kantons abgeglichen und erfasst. So sollen Mehrfachbezüge verhindert werden. Nach der Registrierung erhalten die ersten Autolenker ihre Schutzmasken. Das Gros der Menschen: dankbar.

Schutzmasken-Ausgabe bis Montag

Missstimmung kommt nur selten auf. Mal monieren die Gewerbetreibenden die Anzahl ausgehändigten Masken. Mal versucht es eine Arbeitnehmerin aus dem Kanton Zürich, obwohl diese nicht zugelassen ist. Ansonsten läuft alles ruhig und speditiv. Dass ein Drive-in nicht immer mit dem Auto passiert werden muss, beweisen vereinzelte Bürger, die mit dem Velo oder zu Fuss kommen, und sich zwischen die wartenden Fahrzeuge stellen. Ein amüsantes Bild.

Während die einen Zivilschützer den anfänglichen Ansturm bewältigen, kommissionieren die anderen im Hintergrund die Päckchen mit den Schutzmasken. Bis am Montag wird das noch so weitergehen in Wohlen. Ob die Zivilschützer nochmals einen ähnlich grossen Ansturm erwartet, ist schwer abzuschätzen. Nach den ersten Drive-in-Stunden ist aber klar: Sie wären gewappnet.