Die Materialschlacht des Manitou

Die Zivilschutzorganisation Aargau Ost zeigt im Wiederholungskurs «Manitou», was in ihr steckt. Die ersten Sägespäne haben sich mittlerweile gelegt. Zeit für einen Augenschein vor Ort.

Zufrieden mit dem Ergebnis, v.l.n.r.: Patrick Keller (Vorstand, Dottikon), Marc Schmidhauser (Kompaniekommandant), Denise Strasser (Vorstand, Wohlen), Thomas Heimgartner (Vorstand, Oberrohrdorf), Raymond Tellenbach (Präsident Vorstand, Bremgarten), Patrick Müller (Gesamtabschnittsleiter)

Fischbach-Göslikon, Oberrohrdorf, Villmergen. Nebst anderen Aufgaben haben diese Verbandsgemeinden vorgängig Arbeitsaufträge für den Ersatz einer Brücke bei der Zivilschutzorganisation Aargau Ost eingereicht. Aber der Zivilschutz kann mehr, als nur Brücken wieder instand zu setzen. Die rund 40 Angehörigen des Zivilschutzes (AdZS), die Anfang September zum Wiederholungskurs in Wohlen eingerückt sind, beweisen dies eindrücklich. Eine Delegation des Vorstandes um Präsident Raymond Tellenbach besuchte die AdZS vor Ort und zeigte sich zufrieden mit der Arbeit.

Hinweis für Gross und Klein: Hier entsteht Neues.

Szenenwechsel. Fislisbach, Spielplatz Tannenburg. Der Hinweis beim Eingangstor kündet es an. Hier wird gearbeitet. Zugführer Cyril Steinmann führt durch die «Baustelle» und berichtet über den aktuellen Fortschritt. Bei den Rutschbahnen wurden verschiedene Sicherheitsmassnahmen umgesetzt. Eine Rutschbahn wurde umplatziert. Wichtig sei, dass beide Seiten der Rutsche frei von Hindernissen wie Gestrüpp sind, so Steinmann. Der Hang wurde freigelegt und neu befestigt. Am Ende der Rutschbahn wurde der Fallschutz vergrössert. Und für alle, die nochmals rutschen möchten: neu bietet ein Handlauf auf dem Weg hoch zur Rutschbahn Halt. Auf dem ebenfalls neu gekiesten Weg gelangen wir zum neuen Unterstand, der gerade errichtet wird. Hier war noch zusätzliches Material nötig, erklärt Zugführer Steinmann. Das Bauamt Fislisbach war schnell zur Stelle. „Die unkomplizierte Zusammenarbeit ist super“, so Steinmann. „Wir konnten nahtlos weiterarbeiten und werden pünktlich fertig.“

Wieder sicheres Geleit in der Hofmatt: aus Alt wird Neu

Auch in Oberrohrdorf wird das Material zum Thema. Die Fussgängerbrücke in der Hofmatt ist in die Jahre gekommen. Das Material liegt bereit. Und die motivierten Angehörigen des Zivilschutzes machen sich an die Arbeit. Doch beim Rückbau der alten Brücke entdecken sie morsche Trägerbalken. Deren Ersatz war nicht eingeplant, sahen die Träger bei der Erstellung der Arbeitsaufträge doch noch intakt aus. Aber unter den Bodenbrettern machte sich die Natur bereits ans Werk. Wieder eine Arbeit für Zugführer Steinmann. „Die Gemeindewerke konnten kurzfristig die benötigten Balken organisieren. Der Austausch klappte dann ohne Probleme.“ Einen halben Tag länger als geplant hat es gedauert, aber die Brücke steht. Und die Spaziergänger, die beim Augenschein vorbeikommen, freuen sich über das Ergebnis.

Die Technische Hilfe ist geübt im Umgang mit Kettensäge & Co. Auch Brunnen gehören zum Repertoire.

In Villmergen wird der Waldlehrpfad in dieser Woche von einem Zug des Zivilschutzes beackert. Beim Waldeingang sind die Sägespäne noch zu sehen. Aus Baumstämmen haben die geschickten Hände der Angehörigen des Zivilschutzes Tröge für Brunnen und Sitzbänke für die Bevölkerung gefertigt. Die Infotafel des Waldlehrpfads – an einer neu erstellten Halterung – informiert die Bevölkerung über das Waldleben. Weiter in Richtung Wald treffen wir bald auf die nächsten AdZ. Stolz zeigen sie uns die fertigen Rechen im Bachbett und berichten über das Treibgut, dass vorgängig entfernt wurde. Der Kiesweg erhält den letzten Schliff – mit der Walze wird die neue Kiesschicht plattgedrückt. Die erneuerten Wege sollen den Besucherinnen und Besuchern des Waldlehrpfads sicheren Halt geben. Dort gehen wird weiter entlang und gelangen zur nächsten – morschen! – Brücke. Sie liegt am Wegesrand. Gerade abmontiert. Über den Bach ragt erst ein Trägerbalken. Die AdZ sind bereit für den Aufbau der neuen Brücke. Was noch unterwegs ist: Das Material…

Hochwasserschutzmassnahmen in Handarbeit: Begradigung der Abschlusssteine.

Zurück in Wohlen: Hier laufen im Bataillons-Kommandoposten die Fäden zusammen. Der Wiederholungskurs wird unter den geltenden Einsatzstrukturen durchgeführt. Rapportwesen oder Kommunikationswege sind dabei gleich wie bei Ernstfalleinsätzen. Die Fahr- und Logistikzentrale sorgt dafür, dass auch auf dieser letzten Baustelle die Angehörigen des Zivilschutzes alles zur Verfügung gestellt erhalten, um den Auftrag erfolgreich abschliessen zu können. Hier hält die Digitalisierung immer mehr Einzug. Räume, die früher fast an allen Seiten mit Flipcharts bedeckt waren, wirken aufgeräumt. Der Appell auf Papier ist ebenfalls Geschichte. Morgens wird digital «eingecheckt». Neu zeigen die Bildschirme, welche AdZ an welcher Baustelle arbeiten. Ein grosses Plus, das die Disposition vereinfacht. Die Fahrer erhalten den Standort der Arbeitsplätze auch als QR-Code. So kommen nicht nur die AdZ zu ihrem nächsten Arbeitsort. Auch Materiallieferungen erreichen die Baustellen, damit die Arbeitsaufträge fertiggestellt werden. Zugunsten der Bevölkerung. Wie in Fischbach-Göslikon, in Oberrohrdorf, oder in Villmergen.

Die Fahr- und Logistikzentrale hat den Überblick.

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übrige Bildauswahl:

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