Raus aus dem Klassenzimmer, rein ins Einsatzszenario
Vom 25.06.2025 bis 27.06.2025 führte die Zivilschutzorganisation Aargau Ost einen dreitägigen Wiederholungskurs (WK) mit dem Schwerpunkt Evakuation durch. Die Übung diente der Vorbereitung auf einen möglichen Ernstfall – im vorliegenden Szenario wurde ein schweres Unwetter in Wohlen simuliert, das eine Evakuation in die Zivilschutzanlage Berikon erforderlich machte.
Registration und Empfang
Aufbau der Betreuungsstelle und Vorbereitung
Am ersten Kurstag lag der Fokus auf der Inbetriebnahme der Betreuungsstelle. Die Angehörigen des Zivilschutzes (AdZS) organisierten eine vollständige Materialliste, erstellten einen Schichtplan und stellten die Verpflegungsliste für die folgenden Tage zusammen. Zudem wurde ein Polycom-Funkkurs durchgeführt, um die Kommunikation im Ernstfall sicherzustellen. Der Tag endete mit einem umfassenden Testlauf, um die Einsatzbereitschaft aller Systeme und Beteiligten zu prüfen.
Evakuation und Ausbildung
Am zweiten Tag wurde die Übung konkret umgesetzt: 45 Schülerinnen und Schüler – je eine Klasse der 5. Primarstufe und der 9. Klasse Realstufe aus Wohlen – wurden von den Zivilschutzangehörigen mit einem Fahrdienst evakuiert und zur Zivilschutzanlage in Berikon gebracht.
Vor Ort erhielten die Jugendlichen einen spannenden und lehrreichen Einblick in die Arbeit des Zivilschutzes. Sie nahmen an einem Sanitätskurs sowie einem Brandverhütungskurs teil, welche praxisnahe Grundlagen im Bereich Erste Hilfe und kleine Brandbekämpfung vermittelten. Unteranderem erlernten sie das Verhalten bei einem Notfall. Im Zentrum stand die Frage: «Wie gehe ich vor, wenn ich in eine Notfallsituation gerate.» Die Jugendlichen repetierten die Telefonnummern der Blaulichtorganisationen, lernten verschiedene Krankheitsbilder kennen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Sonnenstich und wendeten die stabile Seitenlage erfolgreich bei ihren Kolleginnen und Kollegen an.
Training Notsituationen
Im Brandverhütungs-Modul beschäftigte man sich mit der Frage: «Es brennt, was tun?» und übte das Anwenden von Feuerlöschdecken. Das Mittagessen fand gemeinsam in der Zivilschutzanlage statt. Um 16:00 Uhr wurden die Schülerinnen und Schüler wieder zurück nach Wohlen transportiert. Parallel dazu begannen die AdZS mit ersten Aufräumarbeiten in der Anlage.
Workshop “es brennt, was tun?”
Abschlussarbeiten und Debriefing
Am dritten und letzten Tag des WK standen das Abschliessen der Aufräumarbeiten und das Retablieren der Zivilschutzanlage im Vordergrund. Im Anschluss fand ein gemeinsames Debriefing statt, bei dem der Einsatz reflektiert und wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Einsätze gewonnen wurden.
„«Es hat sich bestätigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Zivilschutz und Zivilbevölkerung reibungslos funktioniert. Für den Ernstfall sind wir vorbereitet.» “
Fazit
Der Wiederholungskurs, der bereits ab Januar 2025 intensiv vorbereitet wurde, erfüllte sein Ziel vollumfänglich: Die AdZS konnten ihr Wissen und ihre Einsatzfähigkeit unter realitätsnahen Bedingungen festigen, während die beteiligten Jugendlichen wichtige Einblicke in das Funktionieren des Bevölkerungsschutzes gewannen. Zugführer Kevin Högger bilanziert: «Es hat sich bestätigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Zivilschutz und Zivilbevölkerung reibungslos funktioniert. Für den Ernstfall sind wir vorbereitet.»